Bekanntlich hängt alles mit allem zusammen - auch Spirituals, Gospels und Jazz. Sie haben eine Wurzel: die unmenschliche Situation der Schwarzafrikaner vor der Abschaffung der Sklaverei in den USA (1865). Hören Sie im Folgenden je zwei "Kostproben" aus unserem Repertoire:
Spirituals (auch Black oder Negro Spirituals)
Fast immer sind ihre Texte mit biblischen Metaphern "codiert". Der Grund: Die Sklavenhalter sollten sie nicht als Hoffnungsträger und Hilfe zur Flucht aus den Südstaaten in den Norden erkennen. Zum Beispiel stehen "Home", "Canaan", "Promised land" immer für den freien Norden, der "Jordan" meint immer den Grenzfluss Ohio.
Set down Servant:
Sometimes I Feel like a Motherless Child:
Gospels
Sie sind ursprünglich Erweckungslieder der weißen Kirchen in Amerika. In der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts fühlten sich viele Afroamerikaner, inzwischen freie Menschen, zu diesen Kirchen hingezogen. Aber erst in den vierziger Jahren des 20. Jahrhunderts kam die Bezeichnung Gospel-Song auf. Im Gegensatz zu Spirituals wurden die Songs komponiert.
Oh Happy Day:
Shine the Light:
Jazz
Um 1900 entwickelten überwiegend schwarze Musiker in den Südstaaten den Jazz. Die Vermischung von Erweckungsliedern mit Elementen des Jazz hat zur späteren Tradition des Gospel geführt (siehe oben).
Agua de Beber:
When the Saints go marchin' in:
Musikgeschichtliches nach "Somebody's Knocking ..." von Wolfram Schleenbecker.