Bis heute ist der Name Paul Robeson (1898 – 1976) in den ehemaligen Ostblockstaaten bekannter als in der westlichen Welt. Die Gründe hierfür liegen in seiner kontroversen Bewertung. Als Schwarzer hatte er in den USA in den 20er Jahren weder als Anwalt noch als Profi-Footballer eine berufliche Perspektive. Als Sänger und Schauspieler wurde er jedoch weltberühmt. Bevor er 1927 für zwölf Jahre nach London umsiedelte, hatte sich Paul Robeson in den USA vor allem mit afroamerikanischen Liedern einen Namen gemacht.
In London begann sein politisches Engagement für die Völker Afrikas und die Ureinwohner Amerikas. Hier beschäftigte er sich auch intensiv mit sozialistischen Ideen und besuchte 1934 zum ersten Mal die Sowjetunion. Seitdem galt er in seiner Heimat als Kommunist. Als er 1939 in die USA zurückkehrte, war er international bekannt durch seine Rollen in „Othello“, „Show Boat“, „Song of Freedom“ u. a. https://www.youtube.com/watch?v=yyJtGNk9iEU.
Sein Engagement für Weltfrieden und Gleichberechtigung aller Menschen brachten ihm in der McCarthy-Ära ein achtjähriges Berufsverbot und den Entzug des Reisepasses ein. Erst durch eine weltweite Kampagne zu seinem 60. Geburtstag bekam er 1958 seinen Pass zurück. Danach ging er drei Jahre lang auf Konzerttournee durch Europa, Australien und Neuseeland.
In der DDR wurde Paul Robeson als Künstler und Bürgerrechtler geschätzt. Er besuchte mehrmals Ostberlin und erhielt 1960 die Ehrendoktorwürde der Humboldt-Universität. Im selben Jahr berief ihn die Akademie der Künste der DDR zum Korrespondierenden Mitglied. Nach seinem letzten Aufenthalt in Ostberlin im Jahre 1963 bat ihn der damalige Jugendchor Friedrichshain, seinen Namen tragen zu dürfen. Zum Dank erhielt Paul Robeson die Ehrenmitgliedschaft auf Lebenszeit und den Mitgliedsausweis Nr. 1. Lieder wie „Ol‘ Man River“ und „Deep River“ hat Paul Robeson selbst gesungen. Sie und andere bekannte Spirituals gehören bis heute zum Repertoire des Paul-Robeson-Chores.
Aus Anlass des 40. Todesjahres seines Namensgebers gab der Chor am 25.06.2016 ein Konzert in der
St. Bartholomäuskirche in Berlin-Friedrichshain. Gemeinsam mit dem Erich-Fried-Chor und der Vierer Jatz Bande bot er Ausschnitte aus dem Repertoire von Paul Robeson, dessen Botschaften für Frieden und Gerechtigkeit nach wie vor aktuell sind. Eine Presseresonanz finden Sie in "Neues Deutschland" vom 24.06.2016.